CargoServ und LogServ: „20 Jahre Logistik vom Feinsten“

CargoServ und LogServ – zwei Unternehmen, die untrennbar miteinander verbunden sind, feierten soeben ihren gemeinsamen 20jährigen Gründungstag. Was als inhouse-Service für den voestalpine-Konzern begann, umfasst heute Logistikdienstleistungen und Infrastrukturangebote für zahlreiche Industriekunden. Logistik express im Gespräch mit den Gründungsvätern und heutigen Geschäftsführern Christian Janecek und Markus Schinko.

Redaktion: Angelika Gabor

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz und ein wichtiger Partner der Automobil-, Hausgeräte-, Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Zudem ist die voestalpine Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Für ein weltweit agierendes Unternehmen war und ist die Logistik natürlich von essentieller Bedeutung.

Im Zuge eines Restrukturierungsprojektes vor über 20 Jahren wurde nach eingehender Prüfung aller Optionen beschlossen, im Konzern die Kompetenzen zu bündeln und die Logistikaktivitäten als eigene Dienstleistung sichtbar zu machen. Janecek, heute Geschäftsführer der LogServ, erinnert sich: „Zuerst gab es die Überlegung, den Bereich auszulagern. Doch dann fiel die Entscheidung, die Logistik zu professionalisieren – vorerst für Auftraggeber innerhalb der voestalpine.“ Pünktlich zum neuen Geschäftsjahr der Mutter am 1. April 2001 erfolgte daher die Gründung der Logistik Service GmbH (LogServ) als 100 % – Tochter der voestalpine Stahl GmbH.

Parallel wurde auch die Cargo Service GmbH als Tochter der LogServ aus der Wiege gehoben. Die Zeit war gekommen für eine geschichtsträchtige Premiere: mit dem ersten Zug der CargoServ fuhr im April 2001 erstmals ein Güterzug eines privaten österreichischen Eisenbahnverkehrsunternehmens über die ÖBB-Gleise und brachte Kalk von Steyrling nach Linz. Schnell zeigte sich, dass durchaus Bedarf am Markt gegeben war und die Services wurden auch extern verkauft. „Der Auftrag lautete, die Dienstleistung professionell zu gestalten, und das ist uns eindeutig gelungen“, ergänzt Markus Schinko, Geschäftsführer von LogServ und CargoServ, stolz..

Zahlen einst und heute.

Die positive Geschäftsentwicklung beider Unternehmen ist unübersehbar. So wuchs der Umsatz der LogServ von 58,5 Mio € im Geschäftsjahr 2001/02 auf 357,1 Mio. € im Jahr 2020/21, während sich die Mitarbeiterzahl von anfangs 600 auf über 900 steigerte. Ähnlich sieht die Wachstumskurve bei der CargoServ aus: der Umsatz stieg von 2,3 Mio. € im Jahr 2001/02 auf 31,3 Mio. € im Jahr 2020/21 und statt ursprünglich 8 Mitarbeitern kümmern sich aktuell 60 Personen um den reibungslosen Ablauf. So betrug das Transportvolumen im eben abgelaufenen Geschäftsjahr bereits 5,9 Mio. Tonnen – am Anfang handelte es sich gerade mal um 700.000 Tonnen. Doch wie sehen die beiden Geschäftsführer die weitere Entwicklung angesichts der anhaltenden  Corona-Pandemie?

Janecek: „Wir werden etwa das Niveau der letzten Jahre halten, mit kleinen Wachstumsschritten. Die Tendenz ist leicht steigend, schließlich sind wir bereits seit Herbst 2020 wieder voll im Geschäft und konnten die Kurzarbeit beenden. Nach dem Sommer gab es einen regelrechten Boom. Während der ersten Phase der Pandemie lief der Bereich der Dienstleistungen für unseren Mutterkonzern aufgrund der wirtschaftlichen Vollbremsung streckenweise sehr schwach. Wir sind daher wirklich dankbar für die Möglichkeit der Kurzarbeit, da wir so unser qualifiziertes Personal wie etwa Verschieber halten konnten.“

Schinko: „Auch bei der CargoServ sehe ich eine positive Entwicklung und eine leichte Steigerung sowohl beim Umsatz, als auch beim Ergebnis. Aktuell gibt es bei Kunden sowohl innerhalb als auch außerhalb der voestalpine eine gute Auslastung. Wir sind nach dem Lockdown sehr gut weggestartet. Unser Vorteil ist, dass wir extrem breit aufgestellt sind und dadurch Ausfälle gut kompensieren können – dafür ist unser Geschäft aber auch sehr anspruchsvoll. Insbesondere der Bereich Instandhaltung der Gleisinfrastruktur läuft sehr gut, wir decken abgesehen vom Personenverkehr sämtliche Leistungen ab, die auch die ÖBB anbieten und kooperieren mit der Rail Cargo Group als Fachpartner in vielen Bereichen. Durch gemeinsame Entwicklungsprojekte ergeben sich wertvolle Synergien. So waren wir beispielsweise intensiv in die von voestalpine und RCG gemeinsam entwickelte Güterwageninnovation TransANT eingebunden. Aber auch außerhalb Österreichs arbeiten wir intensiv mit namhaften Bahnpartner wie der DB zusammen.“

Weniger Gewicht für mehr Last

Der aus hochfestem Stahl gefertigte Plattformwagen TransANT setzte bei seiner Präsentation im Herbst 2018 neue Maßstäbe in der Bahnlogistik in puncto Flexibilität und Modularität. Der in Leichtbauweise erzeugte Güterwagen ermöglicht nicht nur den Einsatz unterschiedlicher Aufbauten, auch die Wartung wird wesentlich erleichtert. Für die Entwicklung wurde das Know-how der Steel Division, Metal Forming Division und Metal Engineering Division in den Bereichen Bauteilfertigung, Werkstoff und Fügeverfahren gebündelt. Das Ergebnis: ein Komplettsystem aus Stahlkomponenten höchster Festigkeit und entsprechender Schweißtechnologie („alform® welding systems“), optimal für die Gewichtsreduktion und Einsatzflexibilität des Wagens. Beim Design setzten die Entwickler erstmals auf Topologieoptimierung – eine Technologie, die mittels Software-Algorithmus anhand fix vorgegebener Parameter selbständig ein Modell vorschlägt. Die dadurch entstandene Konstruktion vereint minimales Gewicht mit maximaler Festigkeit und erlaubt so einen um bis zu 20 Prozent leichteren Plattformwagen. Die standardisierte Plattform ist in sieben verschiedenen Längen zwischen 33 und 70 Fuß verfügbar, zudem werden gemeinsam mit Kunden branchenspezifische Aufbauten entwickelt.

Schinko: „Natürlich entsteht auch ein Kostenvorteil, wenn man eigene Waggons nutzen kann. Zudem ist das im Umlauf befindliche Wagenmaterial in Europa Großteils schon überaltet und eine knappe Ressource. Aktuell sind im Erztransport vom steirischen Erzberg nach Linz für die täglich erforderlichen drei bis vier Umläufe zwei Garnituren mit je 13 Doppelwagen im Einsatz. Durch die höhere Zuladung können schon jetzt jährlich rund 100 Ganzzüge eingespart werden.“

Innovation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in den beiden Unternehmen, der TransANT ist nur ein Beispiel. Mindestens ebenso spannend war die Einführung des PHW17. Was kommt als Nächstes?

Janecek: „Innovationen entstehen bei uns dann, wenn sie gebraucht werden und die Zeit reif dafür ist . Ein Treiber können auch die Kosten sein. Nehmen wir als Beispiel den internen Transport: hier gibt es mehrere Kostenfaktoren, das Personal, die Betriebsmittel usw. Statt beim Personal zu kürzen, haben wir das Fahrzeug weiterentwickelt. Das Ergebnis war der PHW17.“

Der Portalhubwagen (PHW) 17 wurde in Kooperation mit dem deutschen Fahrzeughersteller Nordmeyer SMAG Mining & Drilling Technologies (vormals Herbst) entwickelt. Das Fahrzeug strotzt vor innovativen Ideen, dank derer es den speziellen Anforderungen zum Brammentransport am Werksgelände der voestalpine gewachsen ist – wobei auch der hochfeste Stahl alform 700, der bei der Fertigung eingebracht wurde, eine nicht unwesentliche Rolle hinsichtlich der besonderen Robustheit spielte.

Im Juli 2016 startete der Probebetrieb, derzeit sind stets zwei der Fahrzeuge im Einsatz. Um die Instandhaltungskosten der riesigen Maschinen zu reduzieren, setzt LogServ auf „Condition Monitoring“. Hierbei wird in regelmäßigen Abständen der Fahrzeugzustand durch die Messung und Analyse bestimmter physikalischer Größen ermittelt. Sensoren informieren frühzeitig über Grenzbelastungen am Fahrzeug und erlauben neben der Überwachung der Transportprozesse eine vorbeugende Instandhaltung, wodurch längere Ausfälle und kostspielige Reparaturen vermieden werden.

Schinko: „Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema. Man hat durch neue Technologien viele Möglichkeiten, allerdings ist ein Businesscase nötig, um Mehrwert zu schaffen. Aktuell wird bei uns ein neuer Prozess aufgesetzt, um Schwerpunkte zu setzen – eine Digi-Roadmap sozusagen.

Es handelt sich hierbei um kein reines IT-Projekt. Ein Schwerpunkt ist für uns beispielsweise autonomes Fahren, in der standortgebundenen Werkslogistik besteht hier viel Optimierungspotential. Glücklicherweise muss man nicht alles selbst entwickeln, daher arbeiten wir eng mit Universitäten, Fachhochschulen und anderen Partnern zusammen. Wir unterstützen Fachhochschulen mit Vortragenden und Exkursionen und werben so etwa auch für eine Karriere bei uns im Unternehmen.“

Österreich hinkt bei der Umsetzung der Klimaziele hinterher. Die Industrie gilt nicht unbedingt als umweltfreundlich, im Gegenteil zur Bahn. Welche Maßnahmen – auch seitens der Politik – sind Ihrer Meinung nach nötig, um die Ziele zu erreichen, ohne die Industrie abzuwürgen?

Janecek: „Die „grüne Produktion“ ist in der Industrie angekommen. Das beste Beispiel hierfür sind die Automobilhersteller. Sie wurden wachgerüttelt und verlangen grünere Produkte und CO2-neutrale Transportketten, wodurch der Bahnanteil steigt. Diese Tendenz wird sich noch verstärken, der Druck auf den LKW wird stärker. Nicht nur die Abnehmer und Kunden fordern, auch die Politik wird die Kosten für CO2 direkt und indirekt durch Steuern und Treibstoffe erhöhen. Die voestalpine hat mit greentec steel bereits verschiedene Projekte für eine langfristige CO2-neutrale Stahlproduktion gestartet.“

Schinko: „Das Problem ist, dass es nach wie vor keine Gleichberechtigung zwischen den Verkehrsträgern gibt. Die Schiene muss für die Gesamtkosten inklusive Infrastruktur aufkommen, hier herrscht ein Ungleichgewicht im Vergleich zum LKW. Die Frage ist – wo wollen wir hin? Es ist sinnvoll, den Verkehrsträger Schiene da zu stärken, wo der Einsatz berechtigt ist, also bei Massen- und Schüttgütern. Bei kleinteiligeren Transporten muss man überlegen, wo Bündelungseffekte erzielt werden können. Um wirklich nennenswerte Verlagerungseffekte zu erzielen, ist (nicht nur) seitens der Politik ein stärkeres Bemühen nötig, etwa durch die Entwicklung von Hubs und Umschlagsterminals. Wobei die Situation sich in Österreich anders darstellt als im Rest Europas: während wir einen geringen Anteil an dieselgetriebenen Lokomotiven haben, gibt es in Europa einen höheren Dieselanteil.

Es ist dringend nötig, auch für den Güterverkehr alternative Antriebe zu entwickeln. Wasserstoff ist dabei ein großes Thema, aber hierfür sind Initiativen und Infrastruktur nötig – also auch entsprechende Fördermaßnahmen. Langfristig wird nur eine Kombination der Verkehrsträger Vorteile für die Klimabilanz bringen. Gut funktionierende Beispiele sind unser Bayernshuttle, den wir gemeinsam mit der DB abwickeln – hier wird in einem innovativen Rundlaufkonzept Fertigware ab Linz geliefert und auf dem Rückweg Schrott mitgenommen – und der Containertransport nach Hamburg, wo auf dem Rückweg Erz mitkommt. Durch den Lastlauf in beide Richtungen wird die Umwelt geschont. Als Logistiker versuchen wir stets, Verlagerungseffekte zu erzielen und inzwischen sind auch unsere Kunden bereit, für CO2-Einsparungen zu bezahlen. Über dieses Thema können wir uns als Dienstleister von anderen Anbietern differenzieren.“

Das Potential ist jedenfalls gegeben, mit dem aktuellen Fuhrpark der CargoServ – drei Diesel-Loks und neun ausschließlich mit erneuerbarer Energie aus Österreich betriebene Elektrolokomotiven sowie Waggons aus dem Waggonmanagement der LogServ (Shimms, Eanos, Faalns, Falns, Talns) – beträgt das jährlich beförderte Transportvolumen 5,9 Mio. Tonnen. Das entspricht etwa 170 Zügen pro Woche – nicht auszudenken, welche Staus das bei einer Verlagerung auf LKW gäbe. Da etwa zwei Drittel des gesamten österreichischen Güterverkehrs bei einer Anschlussbahn entspringen oder enden, ist CargoServ mit ihrem gewachsenen Know-how seitens der Konzernmutter prädestiniert für die Entwicklung von Gesamtkonzepten für den internationalen Schienengüterverkehr und eine Optimierung der Bahn-Logistikprozesse ihrer Kunden.

 

Transportvolumen in Zahlen

Obgleich rund 40 % des LogServ-Umsatzes mit externen Dienstleistungs-Kunden erzielt werden, liegt der Hauptfokus natürlich weiterhin in der Servicierung der voestalpine. Die hier erbrachten Transportleistungen können sich durchaus sehen lassen. So wurden im vergangenen Jahr rund 5,5 Mio. Tonnen Fertigwaren der Steel Division im Modalsplit (rund 60 % per Bahn, 30 % per LKW, 10 % per Binnenschiff) abgewickelt. Im Inbound-Verkehr – Rohstoffe und Brammen für den Standort Linz – wurden 11,5 Mio. Tonnen bewegt, hinzu kamen werksinterne Transporte für die Produktion mit einem Gesamtgewicht von rund 58 Mio. Tonnen. Gut, dass die von LogServ betriebene Anschlussbahn der voestalpine die größte in Österreich ist.

Von den beinahe 6 Mio. Tonnen Transportvolumen der CargoServ entfällt rund je ein Drittel auf Rohstoff-Transporte von den Nordhäfen (in Kooperation mit DB Cargo) und Erzverkehre. Die restlichen Ganzzüge transportieren Kalk , Kohle aus Tschechien, Erz-Pellets aus der Ukraine und Coils aus Italien . Hinzu kommen Rundlauf-Konzepte in Kooperation mit DB Cargo: der Schrott- und Fertigwarentransport Ingolstadt (das bereits erwähnte „Bayern-Shuttle“) befördert 105.000 Tonnen Schrott bzw. 65.000 Tonnen Fertigware. Der Schrott- und Fertigwarentransport Regensburg (zweites „Bayern-Shuttle“) umfasst 90.000 Tonnen Schrott bzw. 45.000 Tonnen Fertigware pro Jahr. Der Fertigwarentransport Dingolfing (drittes „Bayern-Shuttle“) bewegt jährlich 90.000 Tonnen Fertigware. Das „Erz-Container-Shuttle“ Hamburg schließlich transportiert jährlich 100.000 Tonnen Erz von Hamburg nach Linz und 3.000 Container Fertigware zurück nach Hamburg – in den gleichen Eanos Waggons.

Manche Branchen klagen über massive Probleme beim Finden qualifizierten Personals – nicht erst seit Corona. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Janecek: „Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden ist eine unserer größten Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um Fachkräfte wie etwa Lokführer oder Verschieber, sondern auch um Hilfskräfte. Selbst einfache Qualifikationen sind über den Arbeitsmarkt aktuell nicht besetzbar. Wir suchen seit Herbst 2020 25 neue Mitarbeiter für die Zugfahrzeuge. Wir versuchen, potentielle Mitarbeiter über Social Media zu erreichen. Und wir suchen auch im österreichischen Grenzland nach geeigneten Kräften.“

Schinko: „Wir sind in der gesamten LogServ-Gruppe von dem eklatanten Mangel an Hilfskräften betroffen. Unser Schwerpunkt liegt in der Personalstrategie, mit unserer eigenen Verkehrsakademie investieren wir viel in die Aus- und Weiterbildung, beispielsweise zu Wagenmeistern. Wir bilden inzwischen auch für andere Eisenbahnverkehrsunternehmen aus! Nehmen wir als Beispiel einen Universaltriebfahrzeugführer, das ist ein toller Job. Die Ausbildung dauert etwa 8 Monate und kostet das Unternehmen rund 75.000 Euro. Im Vergleich dazu dauert die Ausbildung zum Piloten ein Jahr und kostet 120.000 Euro. Wir sehen ganz klar ein Generationenthema beim Personal. Work-Life-Balance, Freizeit und Teilzeitarbeit sind Themen, die plötzlich eine wichtige Rolle spielen. Wir als Unternehmen sind gefordert, hier mit flexibler Arbeitszeitgestaltung entgegenzuwirken.“

Welche sind aktuell die größten Herausforderungen – und wie gehen Sie damit um?

Janecek: „Es gibt drei große Themenbereiche, die uns im Moment besonders beschäftigen. Das Personal haben wir ja schon besprochen. Der zweite Bereich ist die Digitalisierung: wir sind dabei, unsere eigenen Prozesse zu streamlinen und dann mittels IT zu optimieren, um wiederholbare Prozesse effizienter zu gestalten. Der dritte spannende Punkt ist das Thema Klimaschutz. Wir müssen die Lieferketten so designen, dass wir die CO2 Belastung minimieren oder gar eliminieren.“

Schinko: „Gerade jetzt nach Corona ist weltweit eine zunehmende Ressourcenknappheit zu verzeichnen. Hinzu kommt ein verstärkter Mangel an Verkehrsmitteln. Der auf dem Markt verfügbare Güterwagenfuhrpark ist wie schon erwähnt völlig veraltet. In den letzten Jahren wurde wenig investiert, es kam kaum neue Transportkapazität hinzu. Natürlich ist die Umwelt ein brisantes Thema, wo dringender Handlungsbedarf besteht.

Auch wenn Langzeitprognosen schwierig sind – die letzten 20 Jahre sind richtig gut gelaufen. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in weiteren 20 Jahren?

Janecek: „Die LogServ wird ein wichtiger Logistik-Player am Markt sein, denn die Bedeutung der Logistik wird weiter zunehmen. Die Logistik ist bereits erfolgsentscheidend. Nehmen wir das Beispiel Amazon: Das Unternehmen ist nicht nur deshalb so erfolgreich, weil sie viele Waren anbieten. Aber sie haben die Logistik-Abläufe perfektioniert, und das hat den Ausschlag gegeben. Die voestalpine hat die Bedeutung als wichtigen Kosten- und Erfolgsfaktor rechtzeitig erkannt und das ausgezeichnete Feedback unserer Kunden – etwa hinsichtlich der Liefergenauigkeit – gibt uns Recht.“

Schinko: „Ich denke, dass die LogServ auch in Zukunft schwerpunktmäßig die Logistik der voestalpine abwickeln wird, mit starkem Fokus auf Umwelt und nachhaltige Verkehre. Meiner Meinung nach wird sich durch Innovationen und Digitalisierung die Produktivität steigern, auch der Personalmangel wird beispielsweise durch Automation beherrschbar. Wir werden bei Kunden außerhalb des Konzerns sehr erfolgreich sein, sowohl die LogServ, als auch die CargoServ, wobei hier naturgemäß ein zusätzlicher starker Fokus auf der Bahnlogistik liegen wird – da diese nicht nur zuverlässiger, sondern auch umweltfreundlicher ist.“ (AG)

Danke für das Gespräch.

 

LOGISTIK express Journal 4/2021

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