Jubiläum 2020

Erinnerung bewahren und aus der Geschichte lernen.

REDAKTION: PETER BAUMGARTNER

Nach einer längeren Flaute, wird wieder viel von Tragflügelbooten gesprochen und es werden auch wieder neue Bootstypen gebaut. Tragflügelboote oder auch Hydrofoils genannt, nützen durch ihre spezielle Konstruktion den dynamischen Auftrieb und schweben in Fahrt praktisch über Wasser. Nur ihre Tragflächen am Rumpf befinden sich noch im Wasser. Dadurch erreichen diese Fahrzeuge hohe Geschwindigkeiten, was sie im gewerblichen Bereich, speziell für schnelle Transferfahrten in der Passagierschifffahrt qualifiziert.

Ignaz Mayer
Quelle Rudolf
Lehr – Landeschronik OÖ
Wien Verlag
C. Brandstätter

Zahlreiche Tragflügelboote die noch heute auf der Donau verkehren, stammen aus der Erfinderkiste von Rostislav Evgenievich Alexeyev. Der russische Schiffsdesigner hat im 2. Weltkrieg mit den Planungen für diese Schiffsgattung begonnen und gilt als Pionier dieser Schnellschiffe. 2020 jährt sich der 40. Todestag von Alexeyev, der am 18. Dezember 1916 geboren wurde.

Ignaz Mayer, geboren in Ofen (Ungarn) am 19.10. 1810, ist der Begründer der Linzer Schiffswerft, die noch heute begehrte Schiffe baut, die besonders durch ihre hohe Qualität überzeugen. Mayer erlernte das Handwerk beim Schiffmeister Paul Lüftenegger in Linz, nach welchem die Lüfteneggerstraße benannt ist.

Später mit internationaler Erfahrung im Schiffbau ausgestattet, gelang Mayer bereits 1840 der vollständig aus Eisen gefertigte Frachtkahn „Stadt Linz“, den er mit Gmundner Salz beladen nach Wien fahren ließ. Mayer starb am 31. August 1876 in Linz. An sein Wirken für Linz erinnert die Ignaz-Mayer-Straße. 2020 jährt sich der 210. Geburtstag.

Das älteste Fahrgastschiff am Bodensee, Baujahr 1895 feiert heuer sein 125-jähriges Bestehen. MS ELISA, im Einsatz als Partyschiff bei der Reederei Salzmann, hat seinen Heimathafen in Rohrspitz nahe Fußach. Ursprünglich als Frachtkahn gebaut, bekam das Schiff erst 1984 im Alter von 89 Jahren eine neue Bestimmung. ELISA wurde zum Passagierschiff und befördert seither 100 Passagiere bei unterschiedlichen Anlässen.

Am 160-jährigen Todestag gedenken wir 2020 an einen Mann, der wohl unbestritten als einer der verdienstvollsten Förderer und Wegbereiter der Donauschifffahrt gilt: Strephan Graf Szèchenyi. Der am 21. September 1791 in Wien geborene und am 8. April 1860 in Döbling verstorbene Szèchenyi, ist zum Beispiel untrennbar mit der Donauregulierung verbunden. Noch heute erinnert eine Gedenktafel am Felsen des Eisernen Tores an den „größten Ungar“.

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK), die „kürzeste längste Abkürzung“ für Seeschiffe feiert 2020 das 125. Betriebsjahr. Deutschlands wichtigste Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel wurde am 21. Juni 1895 von Kaiser Wilhelm II nach nur 8-jähriger Bauzeit eröffnet. Der Kanal ist für Seeschiffe mit einer Länge von bis zu 235 Meter und 9,5 Meter Tiefgang geeignet. 2019 wurden mehr als 83 Mio. Tonnen über den Kanal transportiert. 78 Seeschiffe passieren den Kanal täglich. Für die ständig wachsenden Transportaufgaben sind jährlich hohe Investitionskosten erforderlich. (BP)

Quelle: Binnenschiff Journal 5/2020

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