Weratschnig zu Güterverkehr: Kostenwahrheit und effizientere Logistik bringen mehr Waren auf Schiene

Grüner Verkehrssprecher erfreut über Dekarbonisierungsbereitschaft in der Transportbranche.

„Allein auf positive Anreize werden wir uns auf längere Sicht nicht verlassen können“, ist sich der Verkehrssprecher der Grünen, Hermann Weratschnig, mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen, den Verkehr in Österreich klimafitter zu gestalten, sicher. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion der WKO Bundessparte Transport und Verkehr unter dem Titel „Klimapolitik – Fundament der Wirtschaft“ rief Weratschnig in Erinnerung: „Auch die heutigen Erfolgsgeschichten der Euro-6-Lkw oder etwa des Katalysators waren nicht nur durch positive Anreize möglich. Ohne Beschränkungen und Regelungen auf europäischer wie auch auf österreichischer Ebene wird es sicherlich weitaus schwieriger, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.“

Zudem betonte Weratschnig, dass gegenüber Verkehr und Transit natürlich auch die Schutzinteressen der Bevölkerung und der regionalen Wirtschaftsräume Geltung haben müssten: „Dass die Branche mit manchen regionalen Lkw-Fahrverboten keine Freude hat und dadurch entstehende Umwege bemängelt, ist nachvollziehbar, aber durch das Auflassen von Fahrverboten allein werden wir die Schiene nicht stärken.“

Insgesamt konnte der Grüne Verkehrssprecher eine positive Bilanz über den Diskussionsabend ziehen: „Das Problembewusstsein in Sachen CO2-Reduktion und Klimawandel ist bei der Branche offenbar vorhanden. Der Tenor war durchwegs positiv und ambitioniert. Bundesspartenobmann Klacskas Eröffnung, die heimische Transportwirtschaft könne die notwendige CO2-Reduktion bewerkstelligen, unterstreicht die Bereitschaft zur gemeinsamen Arbeit und das Innovationsinteresse der Branche. Einen derart ‚grünen‘ Vortrag hatte ich in meiner bisherigen politischen Arbeit vonseiten der Wirtschaftskammer noch nicht erlebt, das stimmt mich zuversichtlich. Jetzt müssen diesen motivierenden Worten auch die entsprechenden Taten folgen.“

Eine stärkere Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die Schiene fand unter allen Diskutanten breite Zustimmung. Notwendig sei dafür eine entsprechende Infrastruktur, etwa Verladeterminals für Container sowohl in Österreich, als auch jenseits der Staatsgrenze. Ebenso einig waren sich die Branchenvertreter wie auch die Politik, dass es zur Stärkung des Schienen-Güterverkehrs dringend Fortschritte auf EU-Ebene brauche, um den Warenfluss durchgängiger zu gestalten und nicht durch unterschiedliche technische Standards zu bremsen.

„Wir sehen aktuell sehr gute Voraussetzungen, um bis 2030 die Güterbeförderung per Bahn zu erhöhen“, meinte Weratschnig im Laufe der Diskussionsrunde. Er zeigte sich auch überzeugt, dass „der multimodale Weg erfolgreich sein wird.“ Es gelte alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die sinnvoll zur CO2-Reduktion in ihren Anwendungsbereichen beitragen können, also etwa Wasserstoffantriebe für Lkw, Busse oder auch Regionalbahnen, eine Stärkung der Elektromobilität im Individualverkehr oder auch entsprechende Dekarbonisierungsmaßnahmen für die Binnenschifffahrt und im Flugverkehr.

„Es wird ein großes Bündel an Maßnahmen brauchen, um die CO2-Reduktion zu erreichen, aber ich bin mir sicher, dass Österreich das gemeinsam schaffen kann. Investitionen in den Klimaschutz sind auch Investitionen in einen gesunden und sicheren Wirtschaftsstandort Österreich. Hier können wir eine internationale Vorreiterrolle einnehmen.“

Die jüngste VCÖ-Publikation „Güterverkehr auf Klimakurs bringen“ veranschaulicht mit zahlreichen Grafiken und Daten welche Rahmenbedingungen und Maßnahmen es braucht, damit der Güterverkehr klimafitter werden kann und stellt zahlreiche Innovations-Beispiele im Güterverkehr vor.

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